Talaue von Sausel und Rauchel

Schutzgebiet seit

1993 (einstweilige Sicherstellung 1992)

Flächengröße

40,89 ha

Lage

östlich von Ilsdorf (Gemeinde Mücke)

Die „Talaue von Sausel und Rauchel“ ist ein naturnaher Feuchtgebiets-Komplex, welcher von zahlreichen Quellaustritten gespeist wird und sich entlang der Bachtäler des Streitbaches (Sausel) und Gilgbaches (Rauchel) sowie im Bereich ihres Zusammenflusses (zum Ilsbach) im Vorderen Vogelsberg erstreckt. Hier gedeihen auf feuchten bis staunassen Wiesen viele besondere Pflanzengesellschaften mit seltenen Arten, die sich an diese extremen Standortbedingungen angepasst haben, wie beispielsweise seltene Seggen-Gesellschaften und Sumpfdotterblumenwiesen sowie Brachstadien von Feucht- und Nasswiesen. Neben Weidengebüschen wird das Naturschutzgebiet vor allem von einem wertvollen Erlen-Eschen-Bruchwald ergänzt, welcher sich aufgrund der ganzjährigen Staunässe ausbilden konnte und der in seiner Ausdehnung für den Vorderen Vogelsberg einmalig ist. Über die botanischen Schätze hinaus ist die „Talaue von Sausel und Rauchel“ auch Lebensraum zahlreicher, teils bedrohter Tierarten. Besonders artenreich ist dabei die Vogel- (43 Arten) und Schmetterlingsfauna (29 Arten), mit einigen bemerkenswerten Vertretern, zum Beispiel der Schmetterling Goldene Acht.

Seltene Pflanzenarten

Breitblättriges Knabenkraut, Sumpf-Blutauge, Sumpf-Veilchen, Schwarze Johannisbeere, Fieberklee sowie Ufer-, Schnabel- und Blasen-Segge

Seltene Tierarten

Wasseramsel, Graureiher und Rotmilan, Schwalbenschwanz, Goldene Acht, Violetter Waldbläuling und Dunkler Wiesenknopf-Ameisenbläuling, Grasfrosch und Bergmolch

Pflegemaßnahmen

Zum Erhalt der Feucht- und Nasswiesen werden diese angepasst an die jeweiligen Pflanzengesellschaften ein- bis zweimal jährlich gemäht. Der Bruchwald ist aus der forstlichen Nutzung genommen und wird sich selbst überlassen.

Auch Sie können zum Schutz dieser besonderen Lebensräume beitragen!

Wir bitten Sie im Naturschutzgebiet keine Pflanzen zu pflücken oder gar auszugraben! Die Kultivierung entnommener Pflanzen im eigenen Garten gelingt nicht, da diese an die extrem spezifischen Standortbedingungen ihres Lebensraumes angepasst sind, welche im eigenen Garten nicht nachzubilden sind.

Dieses Naturschutzgebiet ist Teil des europäischen Schutzgebietsnetzes Natura 2000!: FFH-Gebiet „Laubacher Wald“ (5420-304).

 

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