Schutzgebiet seit |
1995 |
Flächengröße |
84,07 ha |
Lage |
südwestlich von Tringenstein (Gemeinde Siegbach) |
Das Naturschutzgebiet „Tringensteiner Schelde“ erstreckt sich entlang des gleichnamigen Bachlaufes, der lokal auch „Irrschelde“ genannt wird, von seiner Quelle im Wald nördlich von Tringenstein bis zum westlichen Ortsrand von Oberscheld, wo er in die Schelde mündet. Es umfasst den Mittelgebirgsbach, der sich auf natürliche Weise durch das Wald-Wiesen-Tal schlängelt. Gesäumt von Erlenbäumen wird die „Tringensteiner Schelde“ von wertvollem Auengrünland begleitet. Auf feuchten bis staunassen Standorten gedeihen hier artenreiche Feuchtwiesen, Feuchtbrachen und Kleinseggen-Sümpfe mit seltenen Pflanzenarten, wie beispielsweise den streng geschützten Orchideen Geflecktes und Breitblättriges Knabenkraut. An die schmale, feuchte Bachaue schließen trockene Hangbereiche mit seltenem Magerrasen an. In besonderer Ausprägung zeigt sich dieser Lebensraumtyp am Südosthang des Beerenberges, einer Felskuppe aus Diabas-Gestein nordwestlich von Tringenstein. Auf kargem Untergrund blühen hier im Frühjahr große Bestände des gefährdeten Stattlichen Knabenkrauts. Landschaftlich ist die Bergkuppe von der historischen Nutzung als Viehweide (Huteweide) geprägt, deren Überreste in Form von mächtigen alten Hute-Eichen und Wachholderbeständen heute noch sichtbar sind. Das Naturschutzgebiet „Tringensteiner Schelde“ bietet mit seinem Mosaik verschiedenster Standortbedingungen und Pflanzengesellschaften einer vielfältigen Tierwelt abwechslungsreichen Lebensraum. Neben zahlreichen Heuschrecken, Libellen und Vögeln profitieren vor allem Schmetterlinge vom reichen Blütenangebot der Grünlandstandorte. Bemerkenswert ist das Vorkommen des Silberfleck-Perlmutterfalters, der im Regierungsbezirk Gießen vom Aussterben bedroht ist. |
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Seltene Pflanzenarten |
Geflecktes-, Stattliches-und Breitblättriges Knabenkraut, Sumpf-Herzblatt, Schmalblättriges Wollgras, Gewöhnliche Akelei, Schnabel-Segge, Wasser-Greiskraut, Tüpfelfarn und Nordischer Streifenfarn |
Seltene Tierarten |
Silberfleck-Perlmutterfalter, Schwalbenschwanz, Brombeer-Zipfelfalter, Dunkler Wiesenknopf-Ameisenbläuling, Große Goldschrecke, Sumpfschrecke, Heidelibelle, Zweigestreifte Quelljungfer, Kleine Zangenlibelle, Neuntöter, Grünspecht und Ringelnatter |
Pflegemaßnahmen |
Zum Erhalt der Magerrasen werden diese auch heute wieder traditionell beweidet und ungewünschtes Gehölz entfernt. Das Auengrünland wird, angepasst an die jeweiligen Pflanzengesellschaften und vorkommenden Tiere, ein- bis zweimal jährlich gemäht. |
Auch Sie können zum Schutz dieser besonderen Lebensräume und deren seltenen Pflanzen beitragen! Wir bitten Sie im Naturschutzgebiet keine Pflanzen zu pflücken oder gar auszugraben! Die Kultivierung entnommener Pflanzen im eigenen Garten gelingt nicht, da diese an die extrem spezifischen Standortbedingungen ihres Lebensraumes angepasst sind, welche im eigenen Garten nicht nachzubilden sind. |
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Dieses Naturschutzgebiet ist Teil des europäischen Schutzgebietsnetzes Natura 2000! FFH-Gebiet Schelder Wald (5216-305).
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© RP Gießen
Naturschutzgebiet
Tringensteiner Schelde
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