Wildweiberhäuschen

Wildweiberhäuschen

Lesedauer:2 Minuten

Schutzgebiet seit

1927

Flächengröße

22,97 h

Lage

südöstlich von Langenaubach (Stadt Haiger)

   

Das „Wildweiberhäuschen“ ist eines der ältesten Naturschutzgebiete in Hessen und umfasst den namensgebenden Felsen „Wildweiberhäuschen“, die ihn umgebenen naturnahen und artenreichen Laubwälder, magere Wiesen und brache Grünlandstandorte sowie das naturnahe Bachauensystem des Aubaches. Von herausragender Bedeutung ist der Kalkfelsen, der sich 30 Meter aus dem Bachtal in die Höhe schiebt. An seiner Bildung waren vor allem Kalkschalen von Meerestieren und Korallen beteiligt. In eiszeitlichen Lößlehm-Schichten konnten unzählige Knochenreste von einer beeindruckenden Tierwelt mit Höhlenbären, Rentieren, Moor- und Alpenschneehühnern gefunden werden. Kulturelle Funde belegen außerdem die menschliche Besiedlungsgeschichte von der Altsteinzeit bis ins Mittelalter. Neben der paläontologischen und kulturhistorischen Bedeutung ist der Felsen auch Wuchsort zahlreicher, teils seltener Moose, Flechten und Farne. Ein alter Stollen unter dem Felsen dient darüber hinaus mehreren streng geschützten Fledermausarten als frostfreies Winterquartier. Entlang des Bachtales gedeihen auf blütenreichen, frischen bis feuchten Grünlandstandorten botanische Raritäten, wie der Blaue Eisenhut und die Trollblume. Hier findet auch eine artenreiche Schmetterlingslebensgemeinschaft geeigneten Lebensraum.

Seltene Pflanzenarten

Blauer Eisenhut, Alpen-Ziest, Gewöhnliche Akelei, Breitblättriges und Stattliches Knabenkraut , Milzfarn, Seidelbast, Trollblume und Bachnelkenwurz

Seltene Tierarten

Großes Mausohr, Bart- und Wasserfledermaus, Großer Perlmutterfalter, Rundaugen-Mohrenfalter und Kaisermantel sowie die Wasseramsel

Pflegemaßnahmen

Zur Erhaltung des Kalkfelsens als Lebensraum seltener Pflanzen und wärmeliebender Tiere, wird dieser regelmäßig von Gebüschen freigestellt. Die Wiesen entlang des Aubaches werden, angepasst an die vorkommenden Tiere und Pflanzen, ein- bis zweimal jährlich gemäht. Magerrasenstandorte werden zur Pflege mit Schafen beweidet.

Auch Sie können zum Schutz dieser besonderen Lebensräume und deren seltenen Pflanzen beitragen!

Wir bitten Sie im Naturschutzgebiet keine Pflanzen zu pflücken oder gar auszugraben! Die Kultivierung entnommener Pflanzen im eigenen Garten gelingt nicht, da diese an die extrem spezifischen Standortbedingungen ihres Lebensraumes angepasst sind, welche im eigenen Garten nicht nachzubilden sind.

Wandern auf eigene Gefahr!

 

In diesen Wäldern dürfen Bäume ihren Lebenszyklus nicht nur beginnen, sondern auch auf natürlichem Weg beenden. Das bedeutet, dass Teile von ihnen in Form von Zweigen und Ästen abbrechen und herabfallen oder ganze Bäume umfallen können. Gehen Sie daher immer mit offenen Augen durch den Wald. Verlassen Sie bitte bei starkem Wind und Regen bzw. Unwettern/ Stürmen/ Orkanen oder Schneefall sofort den Wald, da bei diesen Wetterereignissen eine erhöhte Gefahrenlage besteht.

Dieses Naturschutzgebiet ist Teil des europäischen Schutzgebietsnetzes Natura 2000!: FFH-Gebiet „Hoher Westerwald“ (5314-301) und Vogelschutzgebiet „Hoher Westerwald“ (5314-301).

 

 

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