Gießen/Mittelhessen. Der Frühling naht. Neben der Sonne, die immer öfter hinter den Wolken hervorlugt, sind die Kraniche ein untrügliches Zeichen dafür. In Hessen wurden bereits die ersten Tiere bereits gesichtet. Die Zugvögel – neben Kranichen auch Kiebitze, Störche oder Gänse – sind wegen der milden Temperaturen schon frühzeitig auf dem Weg in ihre angestammten Brutgebiete im Norden. Eine Hauptzugroute verläuft über Mittelhessen, wo sie häufig eine Rast einlegen.
Besonders beliebt sind bei den Tieren die Auen von Lahn, Wieseck, Ohm, Wetter und Horloff, die zum Teil als EU-Vogelschutzgebiete unter Naturschutz stehen. Doch egal, ob dort oder woanders: Das Regierungspräsidium Gießen bittet diejenigen, die mit oder ohne Hund spazieren gehen um besondere Rücksicht, damit sich die rastenden Tiere ungestört auf den kräftezehrenden Weiterflug vorbereiten können.
Vögel nicht aufscheuchen
Abstand halten ist das A und O. Hunde gehören auf jeden Fall an die Leine – auch auf abgelegenen Wegen, damit sie die rastenden Vogelscharen nicht aufscheuchen und zum vorzeitigen Weiterflug zwingen. Daher gilt grundsätzlich: Weder Menschen noch Tiere sollten sich den Vögeln nähern, da dies eine panische und kraftraubende Flucht auslösen kann. Und besonders Kraft brauchen die Tiere, um die vielen Kilometer vom Süden in den Norden zurückzulegen.
Nicht nur auf Zugvögel sollte Rücksicht genommen werden. Demnächst beginnt auch die Brutzeit der heimischen Vögel, bei denen zum Teil erhebliche Bestandseinbrüche zu verzeichnen sind. Die Nester finden sich dabei nicht nur in Bäumen oder Nistkästen. Es gibt viele Vogelarten, die auf dem Boden in Wiesen, im Schilf oder auf dem Acker brüten, wo sie vielfältigen Gefahren ausgesetzt sind, zum Beispiel durch stöbernde Hunde. Deshalb lautet der dringende Appell vor allem: Bitte auf den Wegen bleiben und in der Zeit von März bis Mitte Juli Hunde in der freien Natur an die Leine nehmen.