RP auf Sommertour - Helmut Hund gmbH

Regierungspräsidium Gießen

Ein Familienunternehmen führt Technologien zusammen

Auf seiner Sommertour besucht Regierungspräsident Dr. Christoph Ullrich die Helmut Hund GmbH in Wetzlar.

Eines der Vorzeigeprojekte steht direkt im Foyer-Bereich der Helmut Hund GmbH in Wetzlar. In einem roten, mannshohen Kasten befindet sich ein Pollenmonitor. Der misst unter Zuhilfenahme von Künstlicher Intelligenz (KI) die Pollenbelastung der Außenluft, analysiert sie und überträgt sie in Echtzeit auf eine Homepage. Nicht nur Allergiker können diese Daten nutzen, auch der Deutsche Wetterdienst (DWD) greift auf die Technologie von HUND zurück.

Spitzentechnik wie diese, die gibt es in Mittelhessen in vielen Unternehmen. „Es wird nur zu wenig darüber gesprochen“, sagte der Gießener Regierungspräsident (RP) Dr. Christoph Ullrich. Um dies zu ändern, begibt es sich auf Sommertour, besucht Unternehmen in Mittelhessen, um für den Bildungs- und Wirtschaftsstandort im Herzen von Hessen zu werben. „Wir haben zahlreiche Unternehmen, die in ihren Bereichen in Europa und der Welt führend sind“, unterstrich der Regierungspräsident. Er plädierte für eine noch stärkere Vernetzung der Region.

Bei der Helmut Hund GmbH, einem familiengeführten Technologieunternehmen, ist das der Fall. Mit rund 150 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern wird in Wetzlar und in Greifenstein geforscht, produziert und verkauft. Bereits 1967 gründete Helmut Hund die Firma als Einzelunternehmen, das er nunmehr noch als Aufsichtsratsvorsitzender begleitet. Im Laufe der Jahre entwickelte sich die Firma zu einem spezialisierten Anbieter für kundenspezifische Lösungen in den Bereichen Elektronik, Optik, Glasfaseroptik, Feinwerktechnik und Kunststofftechnik. Die Geschäftsführung übernahmen seit 2015 Verena Schön und Dr. Stefan Schäfer.

Dr. Schäfer erläuterte seinem Gast dann auch die Firmen-Philosophie: „Wir führen Technologien zusammen und verstehen uns als Technologie-Dienstleister“. Dabei ist die Hund GmbH überwiegend im B2B-Bereich, also im nationalen und internationalen Firmenkundengeschäft, aktiv. In Wetzlar und Greifenstein wird auf technologieübergreifende Konzepte aus der Elektronik, Optik, Faseroptik sowie Fein- und Kunststofftechnik gesetzt. „Wir entwickeln und fertigen komplexe und innovative Lösungen aus einer Hand“, sagte Schäfer. Zurückgreifen kann das Unternehmen auf eine eigene Entwicklungs- und Forschungsabteilung. „Wir stellen die überwiegende Anzahl der von uns entwickelten Komponenten selbst her, das unterscheidet uns von vielen Mitbewerbern“, stellte der Geschäftsführer heraus. Industrial Engineering in diesen Technologiefelder sei die Kernkompetenz von HUND. Und: „Wir produzieren alle unsere Produkte in Deutschland, das ist auch nicht mehr selbstverständlich“, sagte Schäfer.

Bei dem Besuch von Regierungspräsident Ullrich durfte natürlich der Rundgang durch die Produktion nicht fehlen. Im Bereich der Faseroptik etwa werden Lichtleiter hergestellt. Diese feinsten Fasern werden beispielsweise in Apparaten gebraucht, die bei einer Magenspiegelung das Licht in das Organ bringen. Auch einen Sensor, der in der Luftfahrtindustrie zum Einsatz kommt, wird in Wetzlar hergestellt. Um beim Betanken von Flugzeugen mögliche Verunreinigungen des Treibstoffes zu kontrollieren, wurde ein spezieller Sensor auf optischer Basis entwickelt.

Priorität legen die Wetzlarer dabei auf langfristige Kundenbeziehungen. „Mit mehr als der Hälfte unsere Kunden bestehen Geschäftsbeziehungen seit über zehn Jahren“, berichteten die beiden Geschäftsführer Schäfer und Schön. Partnerschaften würden auch in der Forschung sowie in Industrie- und Hochschulnetzwerken gepflegt.

Ein schonender Umgang mit Ressourcen sei seit jeher Teil der Unternehmenskultur, allerdings stellten dem Mittelständler die steigenden Anforderungen und Vorgaben beispielsweise im Qualitätsmanagement oder in Fragen der IT-Sicherheit vor Herausforderungen. „Die Verhältnismäßigkeit stimmt hier nicht mehr“, konstatierte Schäfer. RP Ullrich zeigte Verständnis. „Jede einzelne Regelung für sich genommen, hat sicherlich einen gutgemeinten Ansatz, in der Zusammenballung allerdings erdrosseln sie uns.“ Hier müsse man sich für praxistaugliche Lösungen einsetzen.

Pressekontakt

Die Pressestelle des RP Gießen ist für Sie da.

Oliver Keßler

Oliver Keßler

Pressesprecher

Regierungspräsidium Gießen

Fax

0641 303 2008

Regierungspräsidium Gießen
Landgraf-Philipp-Platz 1-7
35390 Gießen

Schlagworte zum Thema