Streuobst- und Magerwiesen

Regierungspräsidium Gießen

Streuobst- und Magerwiesen erwachen zu neuem Leben

Kommissarischer Regierungsvizepräsident Jan Schneider überreicht Zuwendungsbescheid über 466.350 Euro für Magerwiesen-Streuobstprojekt Siegbach.

Gießen/Siegbach. Die Landschaftspflegevereinigung Lahn-Dill e.V. hat sich gemeinsam mit Siegbacher Landwirten, Vereinen, Bürgerinnen und Bürgern sowie der Gemeinde viel vorgenommen. Im Zuge des Magerwiesen-Streuobstprojekts Siegbach sollen bis Ende 2026 insgesamt 365 Streuobstbäume wieder freigestellt und geschnitten, 110 Obstbäume nachgepflanzt und einige Hektar ehemals artenreicher Wiesen entbuscht und teilweise mit Wiesendrusch artenreicher gemacht werden. „Mit Ihrem Projekt schaffen Sie nicht nur Lebensräume für gefährdete Tier- und Pflanzenarten, sondern stärken auch den Biotopverbund zwischen den FFH-Gebieten Hoffeld bei Eisemroth, Schelder Wald und dem Naturschutzgebiet Hoffeld bei Eisemroth“, sagte der kommissarische Regierungsvizepräsident Jan Schneider bei einem Ortstermin.

Er informierte sich gemeinsam mit Dezernatsleiter Gerrit Oberheidt und Daniela Hanz von der Oberen Naturschutzbehörde beim Regierungspräsidium über das Magerwiesen-Streuobstprojekt und bestaunte erste Erfolge. Zudem hatte Jan Schneider einen Zuwendungsbescheid für die Landschaftspflegevereinigung (LPV) über 466.350 Euro im Gepäck. Darüber freuten sich vor allem Geschäftsführer Günter Schwab, Vorsitzender Hans-Werner Bender und Siegbachs Bürgermeister Maik Trumpfheller. „Ich danke Ihnen und allen Mitwirkenden für Ihre Arbeit und Ihren herausragenden Einsatz und wünsche Ihnen viel Erfolg bei der Umsetzung dieses wegweisenden Projektes“, betonte Jan Schneider. „Das ist eine Leistung, die sich sehen lassen kann.“

Das Projekt wird realisiert in den Siegbacher Ortsteilen Eisemroth, Oberndorf, Tringenstein, Übernthal und Wallenfels sowie in der angrenzenden Gemarkung von Oberscheld, das zu Dillenburg gehört. Hier werden auf ausgewählten kommunalen und privaten Flächen alte Streuobstbestände saniert und brach liegende Streuobstwiesen sowie Magergrünland wiederhergestellt – teils von den landwirtschaftlichen Betrieben, teils von Unternehmen, teils ehrenamtlich. Günter Schwab, Geschäftsführer der Landschaftspflegevereinigung Lahn-Dill e.V., sprach von „viel Potenzial, aber auch viel Bedarf“.

Wie er informierte, laufen die Maßnahmen bereits seit Herbst. Besonders sichtbare Erfolge gibt es bereits am Burgberg Tringenstein. Hier wurde der Hang von Bewuchs befreit, sodass der Blick auf den Ort wieder möglich ist. In Zukunft sollen Ziegen von Landwirt Christof Martin die Pflege des abschüssigen und teils steinigen Geländes übernehmen. Daneben wurde bereits in den Gemarkungen Tringenstein, Eisemroth und Übernthal Magerrasen entbuscht. Auch auf Streuobstwiesen in Tringenstein, Oberndorf, Eisemroth und Übernthal hat sich viel getan. Hier wurden Bäume geschnitten und die Flächen ebenfalls von störendem Bewuchs befreit. All das geschah und geschieht in Abstimmung mit den örtlichen Landwirten, der Kommune, den Eigentümern, den Obst- und Gartenbauvereinen und dem Heimatverein, der den Burgberg seit mehr als 30 Jahren pflegt.

„Das ist eine tolle Sache für unsere Gemeinde und den Dillenburger Stadtteil Oberscheld. Ich bin stolz, dass 80 bis 90 Prozent der Fördermittel nach Siegbach fließen. Als Gemeinde hätten wir das alles nie umsetzen können“, gab Bürgermeister Maik Trumpfheller zu. Lobende Worte fand er daher für die Landschaftspflegevereinigung, ohne die das Projekt nicht machbar sei, und alle, die mit anpacken. „Und die nachhaltige Pflege bekommen wir auch gemeinsam hin“, zeigte sich der Rathauschef optimistisch. In der Tat blicken die Verantwortlichen bereits weiter, schauen, wer sich auch nach dem Projektende um die Flächen kümmert. Gleichzeitig ist die Landschaftspflegevereinigung stolz, bei Projekten wie diesem Kommunen, Landwirte und Naturschützer mit im Boot zu haben. „Wir haben es geschafft, die Interessen zu bündeln“, freute sich Vorsitzender Hans-Werner Bender.

Das Magerwiesen-Streuobstprojekt Siegbach wird aus der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes“ durch die Bundesrepublik Deutschland und das Land Hessen gefördert. Das Regierungspräsidium Darmstadt als landesweit zuständige Behörde hatte den Förderantrag bewilligt. Die Obere Naturschutzbehörde des Regierungspräsidiums Gießen wiederum war unter anderem für die fachliche Prüfung zuständig, ist weiterhin Ansprechpartner und begleitet das Projekt. 

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Oliver Keßler

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