Gießen. Wem beim Öffnen einer Tüte Haferflocken schon mal kleine Krabbeltierchen entgegengekommen sind, weiß: Verpackungen sind für Maden, Milben und Käfer kein Hindernis. Sie sind klein und schaffen es mühelos hinein. „Fast jeder ist irgendwann einmal unfreiwilliger Gastgeber für derartige Schädlinge“, sagt der Gießener Regierungspräsident Dr. Christoph Ullrich. In seiner Behörde arbeiten Expertinnen und Experten für den Bereich Verbraucherschutz. Sie geben Tipps, worauf bereits beim Kauf von Mehl, Nudeln, Müsli und mehr geachtet werden sollte und wie Vorräte richtig gelagert werden.
Dass Maden, Käfer und Co. schnell zu einem echten Problem werden können, weiß Dr. Mona Schütz, stellvertretende Leiterin des Dezernats Verbraucherschutz im Regierungspräsidium Gießen. Denn: „Aus wenigen unbemerkten Schädlingen können mit der Zeit sehr viele Tiere werden.“ Lebensmittelproduzenten tun zwar alles dafür, Schädlinge zu vermeiden. Doch es kommt auch mal vor, dass das nicht gelingt. „Grundsätzlich gilt: Je naturbelassener ein Nahrungsmittel ist, desto größer ist das Risiko.“ In der Produktion sind die Schädlinge kaum zu erkennen, sodass der Befall oft erst im Handel oder beim Kunden sichtbar wird. Oft können die Hersteller wenig dafür. Viele Produkte kommen von weit her und durchlaufen zahlreiche Handelsstufen. Daher kann es auch sein, dass Schädlinge erst auf dem Transport oder im Groß- oder Einzelhandel in das Produkt eindringen. Umso dankbarer sind die Betriebe, wenn befallene Ware reklamiert wird. „Es ermöglicht dem Unternehmen, Lücken im betrieblichen Warenkontrollsystem zu erkennen und zu beseitigen“, sagt die stellvertretende Dezernatsleiterin.