Die kommunalen Kläranlagen sind zwar „nur“ mit knapp einem Prozent am bundesweiten Stromverbrauch beteiligt; in den Städten und Gemeinden sind sie aber mit ca. 20% am kommunalen Stromverbrauch der größte Stromverbraucher vor Schulen, Krankenhäusern, Wasserversorgung, Straßenbeleuchtung etc. Nach den bisherigen Erkenntnissen ist ein Einsparpotenzial von durchschnittlich 30 Prozent realistisch.
Durch die energetische Optimierung der Kläranlagen können Kommunen Kosten sparen und gleichzeitig mit der Senkung des CO2-Ausstoßes einen wesentlichen Beitrag zum Klimaschutz leisten.
Diese Potenziale wurden in der hessischen Umweltverwaltung früh erkannt. Als eines der ersten Bundesländer hat Hessen ein Förderprogramm auf den Weg gebracht, Energieanalysen auf Kläranlagen umzusetzen.
Kommunen und Verbände können sich noch bis Ende 2014 Energieanalysen für ihrer Kläranlagen mit bis zu 75 Prozent der Kosten (maximal 35.000 € pro Kläranlage) durch das Land Hessen bezuschussen lassen. Als Arbeitsgrundlage und verbindlicher Qualitätsstandard dient die "Arbeitshilfe zur Verbesserung der Energieeffizienz von Abwasserbehandlungsanlagen" des hessischen Umweltministeriums, die von der Technischen Hochschule Mittelhessen unter Mitwirkung der Umweltabteilung des RP Gießen erstellt wurde.
Ziel der Energieanalysen ist es, konkrete Ansatzpunkte zum Energiesparen zu ermitteln. Da sich die Maßnahmen zum Energiesparen oftmals nach wenigen Jahren amortisieren (positives Kosten/Nutzenverhältnis), besteht die berechtigte Hoffnung, dass die Energiesparmaßnahmen auch zügig umgesetzt werden.