Schutzgebiet seit |
1995 |
Flächengröße |
37,82 ha |
Lage |
nördlich von Herbstein |
Die „Wingershäuser Schweiz“ ist eine für die Hochlagen des Vogelsberges historisch typische, kleinbäuerliche, artenreiche Kulturlandschaft. Sie umfasst das Tal des Eichelbaches mit seinem Erlen-Weiden-Saum und Auengrünland sowie die angrenzenden Hänge mit magerem Weidgrünland, das bis in die 1950er Jahre als gemeindeeigene Hutung beweidet wurde. Kleinere Laubwäldchen, ausgedehnte Hecken, Bereiche mit moosüberwachsen Basaltfelsblöcken und ein aufgegebener Steinbruch ergänzen das Gebiet mit wertvollen Strukturen für eine artenreiche Tier- und Pflanzenwelt. Von ganz besonderer Schönheit zeigen sich die Laubwäldchen, wenn im Frühling Lerchensporn und der seltene Märzenbecher einen Blütenteppich bilden. Die Schutzwürdigkeit der „Wingershäuser Schweiz“ liegt aber vor allem in der Verknüpfung der verschiedenen Biotope, als abwechslungsreiche Lebensräume für zahlreiche Tierarten. So konnten hier 53 teils gefährdete Vogelarten beobachtet werden, die das Gebiet als Brut- und Nahrungsrevier nutzen. Aber auch die Insektenfauna, vor allem die der Schmetterlinge und Käfer sind artenreich und beherbergen einige seltene Vertreter. |
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Seltene Pflanzenarten |
Märzenbecher, Türkenbund-Lilie, Kriechender Gämswurz, Pechnelke, Graugrünes Weidenröschen |
Seltene Tierarten |
Wiesenpieper, Hohltaube, Neuntöter, Sperber, Klein- und Grünspecht, Feuriger Perlmutterfalter, Goldene Acht, Mauerfuchs, Schwalbenschwanz und Dunkler Wiesenknopf-Ameisenbläuling |
Pflegemaßnahmen |
Die Pflege der mageren Weiden erfolgt durch schonende Rinderbeweidung oder ein- bis zweimalige Mahd. Alte Hecken werden durch regelmäßiges zurückschneiden verjüngt und in den Weiden frisch aufwachsende Gehölze entfernt. Der naturnahe Charakter der Laubwäldchen soll langfristig erhalten bleiben. Die Wände des Steinbruches werden, als potentieller Brutplatz für den gefährdeten Uhu regelmäßig von Gebüschen freigestellt. |
Kulturgeschichte |
Im Naturschutzgebiet liegt ein mittelalterlicher Friedhof, auf dem die Opfer der Pest begraben wurden. Der Flurstücksname „Totenweg“ sowie Überreste der alten Friedhofsmauer deuten auch heute noch auf diesen hin. |
Auch Sie können zum Schutz des besonderen Gebietes als wertvollen Lebensraum der hier vorkommenden Tiere und Pflanzen beitragen! Wir bitten Sie daher: Leinen Sie ihre Hunde im Naturschutzgebiet an! Die hier lebenden Tiere fühlen sich von ihnen bedroht, reagieren mit Flucht und verlassen das Gebiet, meist ohne ihren Nachwuchs! |
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Dieses Naturschutzgebiet ist Teil des europäischen Schutzgebietsnetzes Natura 2000!: FFH-Gebiet „Wingershäuser Schweiz“ (5520-303) und Vogelschutzgebiet „Vogelsberg“ (5421-401).
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© RP Gießen
Naturschutzgebiet
Wingershäuser Schweiz
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