Aschborn und Uderborn bei Rödgen

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Schutzgebiet seit

1997 (einstweilige Sicherstellung 1992)

Flächengröße

50,18 ha

Lage

südwestlich von Rödgen (Stadt Gießen)

   

Das Naturschutzgebiet „Aschborn und Uderborn bei Rödgen“ umfasst ein abwechslungsreiches Mosaik aus trockenem bis nassem Grünland, ökologisch bewirtschafteten Äckern, Quell-Niedermoor-Bereichen sowie Erlenauwald entlang des Krebsbaches und einem struktur- und totholzreichen Eichen-Hainbuchen-Wald. Von besonderer Bedeutung sind die Standorte mit hohem Wasserseinfluss. Hier gedeihen viele seltene Pflanzengeselschaften mit einem enormen Arteninventar an gefährdeten Pflanzen, besonders Gräsern und Blütenpflanzen, die sich an diese feuchten Standortbedingungen angepassten haben. Eine Besonderheit des Gebietes ist das landesweit bedeutsame Quell-Niedermoor „Enzianwiese“, dessen Torfkörper mit zahlreichen seltenen Seggen, Orchideen, Wollgräsern und Moosen bewachsen ist. Das Naturschutzgebiet stellt außerdem abwechslungsreiche Lebensräume für Vögel und Insekten zur Verfügung. Insgesamt konnten 58 Vogelarten beobachtet werden, welche das Gebiet als Brut- oder Nahrungsgebiet nutzen.

Seltene Pflanzenarten

Filz-, Berg-, Wunder-, Zittergras- und Echte Gelb-Segge, Sumpf-Stendelwurz, Breitblättriges Knabenkraut, Breit- und Schmalblättriges Wollgras, Buntes Vergissmeinnicht

Seltene Tierarten

Heller und Dunkler Wiesenknopf-Ameisenbläuling, Langflügelige Schwertschrecke und Gemeine Sichelschrecke, Eisvogel, Gartenrotschwanz, Neuntöter, Sperber und Rotmilan

Pflegemaßnahmen

Die Pflege des Gebietes erfolgt größtenteils im Rahmen von Ökokontomaßnahmen durch die Stadt Gießen. Zum Erhalt des Wasserhaushaltes in den Feuchtwiesen und dem Quellmoor wurden Entwässerungsgräben und

-drainagen entfernt. Die Grünlandstandorte werden angepasst an die jeweiligen Pflanzengesellschaften ein- bis zweimal jährlich gemäht oder teils beweidet. Die Äcker werden außerdem ökologisch bewirtschaftet um gefährdete Ackerwildkräuter zu fördern.

   

Auch Sie können zum Schutz dieser besonderen Lebensräume beitragen!

Wir bitten Sie im Naturschutzgebiet keine Pflanzen zu pflücken oder gar auszugraben! Die Kultivierung entnommener Pflanzen im eigenen Garten gelingt nicht, da diese an die extrem spezifischen Standortbedingungen ihres Lebensraumes angepasst sind, welche im eigenen Garten nicht nachzubilden sind.

 

Dieses Naturschutzgebiet ist Teil des europäischen SchutzgebietsnetzesNatura 2000!FFH-Gebiet Wieseckaue und Josolleraue (5318-302).

Nähere Informationen zu Natura 2000 Gebieten erhalten Sie folgendem Link.

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