Heidenhäuschen

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Schutzgebiet seit

1927 (Gebietserweiterung 2012)

Flächengröße

145,02 ha

Lage

südöstlich von Hangenmeilingen (Gemeinde Elbtal)

Beim „Heidenhäuschen“ handelt es sich um einen mehrgipfligen Höhenzug eines Westerwald-Ausläufers, der überwiegend von Basalt vulkanischen Ursprunges gebildet wird. Das Naturschutzgebiet umfasst den bewaldeten Höhenrücken mit alten, naturnahen Buchenwäldern, einen stillgelegten, offengelassenen Steinbruch sowie am südwestlichen Hang einen sogenannten Blockschuttwald, in welchem das basalthaltige Untergrundgestein an die Oberfläche tritt und zu Schuttblöcken verwittert. Die Südspitze des Gebietes wird von einem Laubmischwald dominiert, in dessen krautigen Unterwuchs einige besondere und streng geschützte Orchideen gedeihen. Besonders sind auch die Pflanzengesellschaften, welche den Rohboden des ehemaligen Basaltsteinbruchs besiedeln. Hier gedeihen auf Trocken- und Halbtrockenrasen botanische Seltenheiten wie beispielsweise das Berg-Johanniskraut. Gebüsche, Primärwaldbereiche mit Zitterpappeln und Salweiden sowie die kahlen Steilwände des Steinbruchs bieten zusätzlichen Lebensraum für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten.

Seltene Pflanzenarten

Schwertblättriges und Weißes Waldvögelein, Zweiblättrige Kuckucksblume, Geflecktes Knabenkraut und Berg-Johanniskraut

Pflegemaßnahmen

Zum Erhalt der Waldlebensräume werden diese naturgemäß bewirtschaftet. Außerdem werden die Steilwände des Steinbruchs sowie die Basaltblocküberlagerungen am Gipfelkreuz regelmäßig von aufwachsenden Gebüschen freigeschnitten.

Kulturgeschichte

  • archäologische Funde weisen auf eine Besiedlung bereit 1900 v.Chr. hin
  • 700 bis 0 v.Chr. Besiedlung durch die Kelten, die hier Ringwälle erbauten
  • ab 300 v.Chr. Verdrängung der Kelten durch die Germanen
  • die germanische Volksgruppe der „Urbier“ unterhalten auf dem Berg eine Gerichtsstätte das „harahus“ – mundartlich „hârehäusje“ von dem sich der heutige Name des Gebietes „Heidenhäuschen“ ableitet

Auch Sie können zum Schutz dieser besonderen Lebensräume beitragen!

Wir bitten Sie im Naturschutzgebiet keine Pflanzen zu pflücken oder gar auszugraben! Die Kultivierung entnommener Pflanzen im eigenen Garten gelingt nicht, da diese an die extrem spezifischen Standortbedingungen ihres Lebensraumes angepasst sind, welche im eigenen Garten nicht nachzubilden sind.

Dieses Naturschutzgebiet ist Teil des europäischen Schutzgebietsnetzes Natura 2000!: FFH-Gebiet Heidenhäuschen (5514-301).

 

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