Gießener Bergwerkswald

Gießener Bergwerkswald

 

Schutzgebiet seit

1955

Flächengröße

82,11 ha

Lage

südlich von Gießen

   

Der „Gießener Bergwerkswald“ ist ein stark zerklüftetes, ehemaliges Tage- und Bergbaugelände mit interessanter Geologie. Das Gebiet umfasst zahlreiche Stillgewässer, Laubwaldgesellschaften und verschiedene Wiesentypen. Diese abwechslungsreichen Standorte bieten Lebensraum für viele seltene und bedrohte Tiere und Pflanzen. Von besonderer Bedeutung sind die Gewässer, die durch die Abbautätigkeit entstanden sind. Nach Aufgabe des Abbaus wurden sie sich selbst überlassen und unterscheiden sich voneinander z.B. hinsichtlich ihrer Tiefe oder Beschattung durch die Umgebung. Damit stellen sie eine Vielfalt spezifischer Lebensräume für Wasser- und Uferpflanzen bereit – vor allem aber für einige geschützte Amphibien. Auf einigen Kalkfelsen im Gebiet gedeihen außerdem artenreiche Moos- und Farngesellschaften, unter anderem ein für Hessen extrem seltener und geschützter Farn, die Hirschzunge. In den Bereichen ohne Abbaugeschichte haben sich artenreiche Mischwälder mit Buchen, Eichen und Linden sowie eine reiche Strauch- und Krautschicht entwickelt. Das Naturschutzgebiet ist wegen seiner Nähe zur Stadt Gießen und den umliegenden Gemeinden ein beliebtes Naherholungsziel mit markierten Rundwanderwegen.

Seltene Pflanzenarten

Hirschzunge, Taubenskabiose, Südlicher Wasserschlauch und Türkenbund-Lilie

Seltene Tierarten

Gras- und Grünfrosch, Geburtshelferkröte, Feuersalamander, Berg- und Kammmolch, Wasserfledermaus

Pflegemaßnahmen

Zum Erhalt der Gewässer als Lebensraum für gefährdete Amphibien werden diese, wenn notwendig, entschlammt und die Gehölze in den Uferzonen zurückgeschnitten. Durch einen teilweisen Verzicht auf die Waldnutzung kann sich der Laubwald naturnah entwickeln.

Auch Sie können zum Schutz dieser besonderen Lebensräume und deren seltenen Pflanzen beitragen!

Wir bitten Sie, im Naturschutzgebiet keine Pflanzen zu pflücken oder gar auszugraben! Die Kultivierung entnommener Pflanzen im eigenen Garten gelingt nicht, da diese an die extrem spezifischen Standortbedingungen ihres Lebensraumes angepasst sind, welche im eigenen Garten nicht nachzubilden sind.

Bitte halten Sie sich an das Wegegebot und leinen Sie Ihre Hunde an. Die Nutzung als Hundebadeteiche führen zur Schädigung der empfindlichen Ufervegetation und zu einer dauerhaften Trübung des Wassers, was die Lebensbedingungen für seltene Amphibien verschlechtert.

Wandern auf eigene Gefahr!

In diesen Wäldern dürfen Bäume ihren Lebenszyklus nicht nur beginnen, sondern auch auf natürlichem Weg beenden. Das bedeutet, dass Teile von ihnen in Form von Zweigen und Ästen abbrechen und herabfallen oder ganze Bäume umfallen können. Gehen Sie daher immer mit offenen Augen durch den Wald. Verlassen Sie bitte bei starkem Wind und Regen bzw. Unwettern/ Stürmen/ Orkanen oder Schneefall sofort den Wald, da bei diesen Wetterereignissen eine erhöhte Gefahrenlage besteht.

Dieses Naturschutzgebiet ist Teil des europäischen Schutzgebietsnetzes Natura 2000!: FFH-Gebiet „Gießener Bergwerkswald“ (5418-301).
Nähere Informationen zu Natura 2000 Gebieten erhalten Sie unter folgendem Link.

 

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