Gießen/Wetzlar. Invasive Arten, Krankheiten bei Kartoffeln, trockene Sommer und damit verbunden ein schlechtes Pflanzenwachstum: Das sind nur drei der Probleme, mit denen Landwirte landauf, landab zu kämpfen haben. Doch es gibt Menschen, die sich zusammentun, die Probleme anpacken und innovative Lösungen für alle suchen. Unterstützung bekommen sie dabei durch Förderprogramme der Europäischen Union und des Landes Hessen. Die Europäische Innovationspartnerschaft „Landwirtschaftliche Produktivität und Nachhaltigkeit“ (EIP-Agri) ist seit 2015 eines davon. „Wir haben in den vergangenen acht Jahren viel erreicht. Inzwischen sind 35 Vorhaben mit einem Fördervolumen von rund elf Millionen Euro bewilligt worden“, berichtet der Gießener Regierungspräsident Dr. Christoph Ullrich. Jetzt sind noch einmal sechs Projekte dazugekommen. In Wetzlar überreichte Ullrich die entsprechenden Förderbescheide mit einem Volumen von zusammen rund 3,6 Millionen Euro an die Beteiligten. Das Regierungspräsidium Gießen ist in Hessen die zuständige Bewilligungsstelle für EIP-Agri.
Austausch zwischen Praxis, Wirtschaft, Beratung und Forschung verbessern
„Unsere Projekte in Hessen sind mehr als nur Lösungsansätze. Sie sind und können der Schlüssel zu einer ressourceneffizienten, wettbewerbsfähigen, emissionsarmen und klimaresistenten Land- und Forstwirtschaft sein“, betonte der Regierungspräsident. „Ich bin überzeugt, dass wir mit dem Instrument EIP-Agri auch in Zukunft viel bewegen können. Das zeigen die Vorhaben, die in Umsetzung und teilweise bereits abgeschlossen sind.“ Dieser positiven Einschätzung schloss sich Joachim Dippel, Referatsleiter im Hessischen Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, gerne an. „EIP-Agri ist in Hessen ein Erfolg. Wir haben als kleines Pflänzchen begonnen und sind inzwischen in Deutschland im Ländervergleich sehr gut vertreten“, sagte er. Im Rahmen einer Richtlinienänderung sei unter anderem ab dem Förderjahr 2023 die maximal mögliche Fördersumme erhöht worden, um gegenüber bisher auch größere Projekte unterstützen zu können. 80 Prozent der eingesetzten öffentlichen Mittel kommen von der EU, 20 Prozent vom Land Hessen.
Grundsätzlich geht es bei EIP-Agri immer darum, Innovationen zu fördern und den Austausch zwischen Praxis, Wirtschaft, Beratung und Forschung zu verbessern. In den Genuss der Förderung kommen auch diesmal Akteure, die sich als Operationelle Gruppe zusammengeschlossen haben und eine Innovation in land- und forstwirtschaftlichen Themenfeldern entwickeln, testen und umsetzen. Für die sechs neuen Vorhaben wurden insgesamt über 3,6 Millionen Euro und damit für jedes Projekt rund 600.000 Euro bewilligt. Während der Bescheidübergabe in Wetzlar, die auch dem Austausch untereinander diente, wurden die Projekte vorgestellt. Die beteiligten landwirtschaftlichen Unternehmen, Verbände, Institutionen und Organisationen erstrecken sich über ganz Hessen. Auch Mitglieder aus anderen Bundesländern und anderen Ländern sind mit dabei.