Rosen, die unter einer Lupe betrachtet werden

Regierungspräsidium Gießen

Mehr als 20 Millionen Blumen in kürzester Zeit

Der Pflanzenschutzdienst des Regierungspräsidiums Gießen hat mit Kontrollen der Blumenimporte am Frankfurter Flughafen viel zu tun

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Gießen/Frankfurt. Am 8. Mai ist Muttertag. Da werden meist Blumen verschenkt – eine turbulente Zeit nicht nur für Blumenhändler, sondern auch für die Importeure, die die Schnittblumen in großen Mengen am Flughafen Frankfurt abfertigen. Mehr als 20 Millionen Schnittblumen, meist Rosen, haben das internationale Drehkreuz dieses Jahr innerhalb kurzer Zeit passiert. Kontrolliert werden die Importe aus Drittländern vom Pflanzenschutzdienst des Regierungspräsidiums Gießen mit seinen 16 Beschäftigten direkt am Frankfurter Flughafen – entweder stichprobenartig oder, bei einer sogenannten Beschaupflicht, jede Sendung.

„Wegen der Corona-Pandemie müssen wir nach wie vor darauf achten, dass meine Kolleginnen und Kollegen nach den Hygienestandards arbeiten können, die hier immer noch gelten“, berichtet Andreas Scharnhorst, der den Pflanzenschutzdienst am Flughafen koordiniert und verantwortet. Überprüft werden hier im Perishable Center Frankfurt unter anderem Obst- und Gemüselieferungen. Aber eben nicht nur die, sondern auch Blumen. Hier führen Rosen mit 90 Prozent aller Schnittblumen-Importe die Beliebtheitsskala an. 

124 Sendungen mit 18 Millionen Rosen

Diese etwa unterliegen der Beschaupflicht, das heißt: Jede Sendung wird kontrolliert. Und von denen gibt es vor dem Muttertag besonders viele. So wurden aktuell 124 Schnittblumen-Sendungen mit 18 Millionen Rosen über den Frankfurter Flughafen eingeführt. Hauptanbauländer sind Kenia, Ecuador und Sambia. Aber auch Tansania und Kolumbien exportieren die Königin der Blumen. Begleitend hierzu steigt die Abfertigung von Schnittgrün an.

Warum wird selbst Schnittgrün kontrolliert? „Pflanzliche Produkte wie Obst und Gemüse, aber eben auch Schnittblumen aus dem außereuropäischen Raum können mit Pflanzenschädlingen befallen sein. Diese haben hierzulande oft keine natürlichen Fressfeinde und können sich daher mühelos ausbreiten. Wenn dies geschieht, können sie schnell zu einem Problem für hiesige Anbauer von Kultur- und Forstpflanzen werden“, erklärt Andreas Scharnhorst.

Alles in Ordnung

An Beispielen für Schaderreger, die ihren Weg über den Import pflanzlicher Güter gefunden haben, mangelt es nicht. Wenn es um Rosen geht, denkt der Experte zuallererst an den Heerwurm. Dieser kommt in allen Drittländern vor, aus denen die Rosenschnittblumen importiert werden, und kann große Schäden an Kulturpflanzen wie Mais verursachen. Auch der Buchsbaumzünsler ist sicher vielen Gartenbesitzern bekannt, die sich schweren Herzens von ihren Buchsbaumbeständen trennen mussten. Um das Risiko schädlicher sogenannter Beifracht zu minimieren, werden alle pflanzlichen Waren vom Pflanzenschutzdienst des Regierungspräsidiums Gießen untersucht. Bei allen Kontrollen gilt: Was der Prüfung nicht standhält, kann nicht importiert werden. Im Fall der 20 Millionen Schnittblumen war übrigens alles in Ordnung.

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Oliver Keßler

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