Gießen. Wer Opfer einer Gewalttat geworden ist, braucht schnelle Hilfe, um die psychischen Folgen verarbeiten zu können. Hier hilft das hessische OEG-Trauma-Netzwerk für Opferbetreuung und Opfersoforthilfe. Das Regierungspräsidium (RP) Gießen hat 2015 entsprechende Kooperationsverträge mit 18 Fachkliniken und -einrichtungen geschlossen. Eine schnelle und kompetente Hilfe wird innerhalb von maximal vier Wochen zur therapeutischen Behandlung zugesichert. Nun wird das OEG-Trauma-Netzwerk um vier weitere hessische Einrichtungen erweitert: das Sana Klinikum Offenbach, das Agaplesion Elisabethenstift Darmstadt, das Herz-Jesu-Krankenhaus Fulda und die Vitos Klinik Eichberg Eltville der Vitos Rheingau gemeinnützige GmbH. „Dadurch ist eine flächendeckende Versorgung in ganz Hessen sichergestellt“, erläutert Regierungspräsident Dr. Christoph Ullrich.
„Jede Gewalttat ist für Betroffene ein individueller Schicksalsschlag“, beschreibt RP Ullrich die Ausnahmesituation. „Schnelle und kompetente Hilfe ist dann gefragt, und zwar bereits vor einer Anerkennung durch die Versorgungsverwaltung.“ Wer in Deutschland einen gesundheitlichen Schaden durch eine Gewalttat erlitten hat, kann Versorgungsleistungen im Sinne des Opferentschädigungsgesetzes (OEG) erhalten. Das Leistungsspektrum umfasst neben Heil- und Krankenbehandlungen auch Rentenleistungen. Entsprechende Anträge werden an eines der sechs Hessischen Ämter für Versorgung und Soziales mit Sitz in Gießen, Kassel, Fulda, Darmstadt, Wiesbaden und Frankfurt gerichtet, die der Fachaufsicht des RP Gießen unterstehen.